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Bauen & Modernisieren PolisVision

1,6 Milliarden Euro für den Neubau

In Hessen fehlen Wohnungen – rund 367.000 werden bis 2040 benötigt. Dieser Herausforderung stellt sich auch die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt. In den letzten Jahren hat sie ihre Neubauaktivitäten intensiviert und dafür allein bis 2025 rund 1,6 Milliarden Euro eingeplant. Perspektivisch will sie von derzeit 60.000 auf 75.000 Einheiten wachsen. Dass sie dabei auf einem guten Weg ist, zeigen zahlreiche aktuelle Projekte.

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, ist der Wohnungsbau in Deutschland 2019 stärker in Schwung gekommen. Mit 293.000 errichteten Einheiten erzielte er gegenüber dem Vorjahr ein Plus von zwei Prozent. Dennoch bleibt die Zahl der Fertigstellungen deutlich hinter den Zielen der Bundesregierung zurück. 1,5 Millionen neue Wohnungen sollen in der laufenden Legislaturperiode entstehen – das wären 375.000 pro Jahr.

Bezahlbarer Wohnraum ist und bleibt somit die soziale Frage unserer Zeit. Vor allem in stark nachgefragten Großstädten führt der Mangel in diesem Segment zu explodierenden Mieten. Da die Wohnkosten in den letzten Jahren stärker gestiegen sind als die Einkommen, haben inzwischen selbst Menschen mit mittlerem Verdienst Probleme, sich angemessen zu versorgen. Die Corona-Krise hat die Lage auf dem ohnehin schon stark angespannten Markt zusätzlich verschärft. Die Folge: Die Wohnungsnot in den Metropolregionen spitzt sich zu und weitet sich zunehmend auch auf das Umland aus. Knappes Bauland, hohe Grundstückspreise, steigende Baukosten, immer strengere Vorgaben zur Energieeffizienz und teils langwierige Genehmigungsverfahren kommen erschwerend hinzu.

Bedarf in Südhessen besonders hoch

Nicht anders die Situation in Hessen: Das Bundesland wächst stetig. Ende 2019 lebten hier 6,28 Millionen Menschen, innerhalb der nächsten 20 Jahre könnte die Zahl der Einwohner auf insgesamt 6,34 Millionen klettern. Diesem Anstieg steht ein eklatanter Bedarf an bezahlbarem Wohnraum gegenüber. Bis 2040 fehlen 367.000 Wohnungen, prognostiziert das Institut für Wohnen und Umwelt (IWU) in seiner aktuellen Studie, beauftragt vom Hessischen Wirtschaftsministerium. Um die Nachfrage auch nur annähernd decken zu können, müssten jährlich 16.000 neue Wohnungen gebaut werden. „Am stärksten betroffen sind Südhessen und der Ballungsraum Rhein-Main. Insbesondere in Frankfurt, Wiesbaden, Darmstadt, Offenbach, aber auch in Kassel wird es eng“, erklärte Wirtschafts- und Wohnungsbauminister Tarek Al-Wazir bei der Vorstellung der neuen Zahlen im August. „Während es vor allem in Mittel- und Nordhessen zum Teil mehr Wohnraum gibt als gebraucht wird, klafft in Südhessen weiterhin eine große Lücke.“ 83 Prozent der bis 2040 benötigten Wohnungen fehlen allein in Darmstadt.

„Ziel der hessischen Landesregierung ist es, bezahlbaren Wohnraum zu erhalten und zu schaffen. Wir werden daher an unserem Kurs festhalten, die Bereitstellung von Bauland zu unterstützen und ein besonderes Augenmerk auf geförderte Wohnungen zu legen. Allein hierfür stellen wir bis 2024 Rekordmittel in Höhe von 2,2 Milliarden Euro zur Verfügung.“ Ferner betonte der Minister: „Mit dem Großen Frankfurter Bogen haben wir außerdem ein Programm aufgelegt, das den Ballungsraum in Sachen Wohnungsbau ins Visier nimmt und dabei klimafreundliche Mobilität und nachhaltige Quartiersentwicklung mitdenkt.“ Bis zu 200.000 Wohnungen könnten so entstehen. Das Angebot richtet sich an 55 Städte und Gemeinden, die in maximal 30 Minuten ab dem Frankfurter Hauptbahnhof mit der S- oder Regionalbahn erreichbar sind. 30 von ihnen haben sich der Initiative bereits als Partnerkommunen angeschlossen. Sie profitieren vor allem von höheren Fördersätzen in Wohnungs- und Städtebauprogrammen.

Tarek Al-Wazir, Hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

Bis 2024 stellen wir Rekordmittel von insgesamt 2,2 Milliarden Euro für den geförderten Wohnungsbau zur Verfügung.

Vorbildlich in jeder Hinsicht

Der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt (NHW) kommt dabei eine Schlüsselrolle zu: Immerhin verfügt sie innerhalb des Großen Frankfurter Bogens selbst über ein Potenzial von mehreren tausend Wohnungen in Form von Neubauvorhaben und Flächenentwicklungen.

Auch an anderer Stelle nimmt Hessens größte Wohnungsgesellschaft eine Vorbildfunktion ein. Schließlich stellt der verstärkte Zuzug in die Ballungsgebiete und die damit verbundene steigende Nachfrage auch die NHW vor enorme Herausforderungen. Daher hat sie in den letzten Jahren den Mietwohnungsbau für den eigenen Bestand massiv ausgebaut, die Schlagzahl deutlich erhöht. Perspektivisch will sie von derzeit 60.000 auf 75.000 Wohnungen wachsen. „Mit optimierten Arbeitsweisen und flexiblen Konzepten wollen wir erschwinglichen Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen schaffen und dabei unserem sozialen Auftrag folgen“, gibt Dr. Thomas Hain, Leitender NHW-Geschäftsführer, die Marschrichtung vor. „Dabei gilt es, auch Klimaschutz und nachhaltiger Nutzung gerecht zu werden. Zudem streben wir einen Anteil von mindestens 30 Prozent öffentlich geförderter Wohnungen an.“ Um dieses Ziel zu erreichen, investiert die NHW bis 2025 allein 1,6 Milliarden Euro in den Neubau.

Wie vielfältig das Spektrum an aktuellen Bauvorhaben ist, zeigen wir auf den Seiten 5 bis 13 in der Ausgabe 3.20 unsereres Magazins PolisVision. Auch die Pressemitteilungen zu den Projekten haben wir im Anschluss für sie zur Verfügung gestellt.