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Leo

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Bauen & Modernisieren Nachhaltigkeit

Klimaziele flexibel umsetzen

Als sozialorientiertes Wohnungsunternehmen, stellt die Modernisierug unseres gesamten Bestandes eine enorme Herausforderung dar. 

Konsequent investiert die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt in die Modernisierung ihrer Bestände und macht sie fit für die Zukunft. Preissteigerungen, fehlende Baustoffe, der Mangel an Fachkräften und immer wieder neue Rahmenbedingungen und Regularien stellen jedoch immense Herausforderungen dar. Um dennoch den größtmöglichen Nutzen zu erzielen, bedarf es innovativer Lösungen und einer kontinuierlich anzupassenden Umsetzungsstrategie.

Um 200 Millionen Euro hat das Land Hessen das Eigenkapital der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt (NHW) Ende 2020 aufgestockt. Hintergrund ist die Zielvereinbarung für einen klimaneutralen Gebäudebestand, die die NHW als erstes Wohnungsunternehmen 2019 mit dem Land Hessen unterzeichnet hatte. Mit dem Budget, aufgestockt um Fördermittel und Eigenkapital, sollten zunächst bis 2025 insgesamt rund 3.800 Wohneinheiten in 16 Quartieren energetisch modernisiert werden. Beeinflusst durch enorme Preissteigerungen, erhöhte Finanzierungskosten und volatile Rahmenbedingungen müssen allerdings sowohl der Zeitraum als auch die Zahl der Vorhaben angepasst werden.

Monika Fontaine-Kretschmer, Technische Geschäftsführerin

"Die Transformation unserer Wohnungsbestände ist eine der größten finanziellen Herausforderungen unserer hundertjährigen Geschichte."

Größtmögliche Hebelwirkung

Inzwischen werden die ursprünglichen Planungen bis voraussichtlich 2027 weitergeführt, mehr als 3.000 Wohnungen sollen modernisiert werden. Mehrere tausend sind bereits fit für die Zukunft, weitere aktuell in der Umsetzungsphase – darunter auch in Wiesbaden und Dreieich. „Unser Ziel ist es, den größtmöglichen Hebel der eingesetzten Geldmittel zur Reduktion der CO2-Emissionen anzusetzen“, erklärt NHW-Geschäftsführerin Monika Fontaine-Kretschmer. Der Fokus liegt dabei auf der energetischen Modernisierung von Gebäudehülle und der dekarbonisierten Wärmeversorgung. Schritt für Schritt werden Dächer und Fenster bedarfsgerecht erneuert, Fassaden sowie Keller- und Dachbodendecken gedämmt. Anlagen zur Wärmeerzeugung werden nach der Modernisierung überwiegend mit erneuerbaren Energien versorgt. „Bei allen Maßnahmen achten wir gemäß unseres Gesellschafterauftrags darauf, das Mieterhöhungen in einem sozial verträglichen Maß bleiben“, so Fontaine-Kretschmer weiter. Für sie ist die Erhöhung des Eigenkapitals ein substanzieller Beitrag, um die geplanten Vorhaben in den nächsten Jahren überhaupt finanzieren zu können. Um Beeinträchtigungen für die Mieterinnen und Mieter dabei so gering wie möglich zu halten und einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, arbeiten die Verantwortlichen der Projektabwicklung sowie Regionalund Servicecenter der NHW eng zusammen und halten sich an einen langfristig abgestimmten Zeitplan.

Wiesbaden-Bierstadt

Energetisches Update für 144 Wohnungen in Wiesbaden

Auf dem Weg hin zu einem klimaangepassten Gebäudebestand laufen die Arbeiten auch im Wiesbadener Stadtteil Bierstadt seit Anfang dieses Jahres wieder auf Hochtouren. Aufgrund der Insolvenz eines Generalunternehmers mussten die Arbeiten für längere Zeit ruhen, seit Februar geht es nun mit einem neuen Partner weiter. Insgesamt werden dort 144 Wohnungen energetisch auf einen zeitgemäßen Stand gebracht und durch moderne Pelletkessel mit Wärme versorgt. Außerdem werden neue Fenster eingebaut, die Fassaden sowie Flachdächer und Kellerdecken wärmegedämmt. Ziel ist es, den KfW Effizienzhaus 85 Standard zu erreichen und so die CO2-Emissionen um 75 Prozent zu reduzieren.

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Dreieich

Weitere Modernisierungsmaßnahmen

Zum Modernisierungsprogramm zählen auch umfangreiche Arbeiten am Kurt-Schumacher-Ring in Dreieich. Seit März wird dort das erste von drei Wohnhochhäusern mit insgesamt 144 Wohnungen saniert. Noch in diesem Jahr folgt das zweite Gebäude, 2025 das dritte. Auch hier erhalten die Fassaden ein Wärmedämmverbundsystem, Fenster und Balkontüren werden erneuert sowie Flachdächer und Kellerdecken gedämmt. Nach Abschluss der Arbeiten wird der CO2 -Ausstoß pro Gebäude um durchschnittlich 140 Tonnen pro Jahr sinken. Ein Heizhaus, das voraussichtlich ab diesem Spätsommer errichtet wird, versorgt dann aber nicht nur die Liegenschaften am Kurt-Schumacher-Ring effizient und kostengünstig über ein Nahwärmenetz mit Wärme und Warmwasser, sondern auch die NHW-Bestände in der Damaschkestraße und am Sudetenring.

Weitere Investitionen in den Bestand

Neben den Mitteln aus der Erhöhung des Eigenkapitals investiert die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt kontinuierlich weitere über 50 Millionen Euro pro Jahr in die Modernisierung und Instandhaltung ihrer Bestände. Auch hier sind alle Maßnahmen darauf ausgerichtet, eine größtmögliche CO2-Ersparnis zu erzielen, was am Ende auch den Mieterinnen und Mietern finanziell zugutekommt. So werden unter anderem seit April vier Bestandsgebäude mit insgesamt 48 Wohnungen umfassend innen und außen modernisiert – ebenfalls am Kurt-Schumacher-Ring in Dreieich. Auch hier werden die alten Fenster gegen energieeffiziente Varianten ausgetauscht. Die Fassaden, Dächer und Kellerdecken werden gedämmt, alte Balkone durch Vorstellbalkone ersetzt, Bäder und Küchen neu gefliest und modernisiert. Auch Heizungsanlagen sowie Elektro- und Sanitärinstallationen werden erneuert. Mit all diesen Maßnahmen lassen sich später jährlich knapp 92 Tonnen CO2 einsparen.

Podcast

Klimaschutz – das tun wir

Im L'Immo-Podcast „Klimaschutz – was tut die Wohnungswirtschaft?“ spricht Iris Jachertz, Chefredakteurin des Fachmagazins DW Die Wohnungswirtschaft, mit unserem Leitenden Geschäftsführer Dr. Thomas Hain und unserem Nachhaltigkeitsbeauftragten Felix Lüter. Es geht darum, welche Wege die NHW ökologisch, ökonomisch und sozial beim Thema Nachhaltigkeit eingeschlagen hat sowie um die Frage, ob das Ziel klimaneutraler Wohnungsbestand bis 2045 überhaupt noch zu realisieren ist.

Klimaschutz - was tut die Wohnungswirtschaft?
Pfungstadt

Zwei Gebäudeblöcke mit insgesamt 36 Wohnungen sind bereits modernisiert

Auch im südhessischen Pfungstadt ist die NHW aktiv. Dort werden seit März zwei Gebäude mit 30 Wohnungen energetisch saniert. Fassaden werden gedämmt, Dachdeckungen erneuert und Fenster getauscht. Zudem erfolgt eine umfassende Schadstoffsanierung. Im Zuge der Maßnahme werden Bäder, Ver- und Entsorgungsleitungen sowie die Elektrik erneuert. Um den Wohnwert zu steigern, werden auch Küchen und Flure saniert. Alle Häuser im Quartier werden später an das 2023 eigens errichtete Nahwärmenetz angeschlossen. Das Heizhaus mit einer Holzpellet-Anlage ist bereits im Frühjahr letzten Jahres im Rahmen einer weiteren Modernisierung von zwei Gebäudeblöcken mit insgesamt 36 Wohnungen entstanden.

Wärmeversorgung in Pfungstadt

Bei der Vollmodernisierung unsers Quartiers in Pfungstadt stellen wir auch die Wärmeversorgung auf regenerative Energien um. Warum wir uns in diesem Fall für eine Holzpelletsanlage entschieden haben, erklärt unser Bauleiter Jan im Video.

Frankfurt-Niederrad

Fokus auf Außenmodernisierung.

Als wesentlicher Baustein der NHW-Klimastrategie steht im Frankfurter Stadtteil Niederrad seit Anfang 2024 ebenfalls die Außenmodernisierung im Fokus. Die Gebäudedämmung, neue Fenster und eine zentrale Heizungsanlage mit Luft-Wasser-Wärmepumpen steigern nicht nur die Energieeffizienz, sie halten auch die vom Gesetzgeber vorgegebenen CO2-Grenzwerte ein und schonen dadurch langfristig die Umwelt. Die Luft-Wasser-Wärmepumpen werden über eine auf dem Dach installierte Photovoltaik-Anlage mit erneuerbarer Energie versorgt.

Frankfurt-Fechenheim

Die NHW schafft Wohnraum

Im Zuge des Modernisierungsprogramms für mehr Klimaschutz werden in Frankfurt-Fechenheim insgesamt 64 Wohnungen vollmodernisiert und 16 Wohnungen durch die eingeschossige Aufstockung in Holzbauweise geschaffen. Alle Wohnungen werden zukünftig, zur Reduktion des CO2 Ausstoß, durch Wärmepumpen mit Wärme versorgt. Des Weiteren wurden die Fenster mit einer Dreifach-Verglasung zur besseren Dämmung eingebaut und die Bäder sowie Balkone erneuert. Die Gesamt-Maßnahme wurde Anfang März 2024 begonnen und wird planmäßig Ende März 2025 fertiggestellt

NHW ist gut gerüstet

Um das ambitionierte Klimaziel bis 2045 zu erreichen, sieht sich die NHW trotz steigender Preise und Finanzierungsdruck dank unterschiedlicher Strategien gut aufgestellt. „Natürlich gibt es Probleme, die es zu lösen gilt. Flexibilität lautet das Gebot der Stunde. Wir stellen deshalb alte Vorgehensweisen infrage und scheuen uns auch nicht, komplett neue Wege zu gehen“, beschreibt Karin Hendriks, Leiterin des NHW-Unternehmensbereichs Modernisierung & Großinstandhaltung, die Situation. Unter anderem sei es denkbar, die Maßnahmen für jedes Projekt zu überprüfen und auch neue Bauweisen wie die serielle Sanierung zu nutzen. Ein weiterer Weg sei die Realisierung der Modernisierungsmaßnahmen in zeitlich versetzten Etappen. Für die Zukunft ist sie zuversichtlich: „Trotz aller widrigen Umstände werden wir das Gros unserer Vorhaben umsetzen. Allerdings werden wir den zeitlichen Korridor deutlich erweitern müssen. Für unsere Mieterinnen und Mieter ist es besser, wenn wir mit den vorhandenen Mitteln möglichst viele Wohnungen energetisch modernisieren, anstatt die Investitionen auf wenige High-Class-Projekte zu reduzieren.“