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192 Stufen bis zum Sieg

Ob jung oder alt – beim Klarenthaler Hochhauslauf darf jeder mitmachen. Vor fünf Jahren wurde das lokale Sportereignis von der NHW und ihren Partnern vor Ort ins Leben gerufen. Seitdem gehört der Lauf zu den beliebtesten Veranstaltungen in dem Wiesbadener Stadtteil.

Treppensteigen ist gesund, denn es stärkt den Kreislauf und hilft beim Abnehmen. Doch darum geht es den 40 wieselflinken Läuferinnen und Läufern sicherlich nicht, die beim 4. Klarenthaler Hochhauslauf die zwölf Stockwerke mit insgesamt 192 Stufen in Windeseile hochrennen. Um wieder zu Kräften zu kommen, bekommen sie am Ziel erst einmal Traubenzucker und Wasser von den Helferinnen und Helfern gereicht. "Für uns ist es immer wieder eine schöne Erfahrung zu beobachten, welchen Auftrieb und welches Selbstvertrauen es den Teilnehmern gibt, dabei zu sein und sich zu trauen, bei dem Lauf mitzumachen“, freut sich Ulrich Albersmeyer, Leiter des Regionalcenters Wiesbaden der NHW. Bereits seit 2016 findet der Klarenthaler Hochhauslauf einmal pro Jahr statt. Lediglich 2020 fiel er coronabedingt aus.

Gutes Gemeinschaftsgefühl

Der Hochhauslauf ist der Höhepunkt der "Klarenthaler Kulturtage“ und wird vom Sozialmanagement der NHW gemeinsam mit Organisationen und Vereinen aus dem Stadtteil organisiert. Zu ihnen gehören der Dachverband Klarenthaler Vereinigungen e.V., Moja e.V. (Verein zur Förderung mobiler Jugendarbeit), das Stadtteilzentrum Klarenthal der Stadt Wiesbaden sowie das Volksbildungswerk Klarenthal e.V. und der 1. SC Klarenthal 1968 e. V.. "Bei der Veranstaltung herrscht immer eine prima Stimmung, denn die Läuferinnen und Läufer werden natürlich von ihren Freunden, Verwandten und untereinander angefeuert und jeder gibt sein Bestes!“, weiß Carmen Neumann-Hofmann vom Kompetenzcenter Sozialmanagement und Marketing. Sie hatte die Idee zu dem Hochhauslauf. "Neben der sportlichen Herausforderung steht auch das Gemeinschaftserlebnis im Mittelpunkt“, ergänzt die Sozialmanagerin. "Das verbindet und stärkt den Zusammenhalt im Quartier.“

Treppe statt Aufzug

Der Start zu dem beliebten Hochhauslauf erfolgt in fünf Altersklassen: 10 bis 13, 14 bis 20, 21 bis 35, über 36 bis 50 und über 50 Jahre. In jeder der zwölf Etagen steht eine Aufsichtsperson von den Eintagshelden des Freiwilligentags Wiesbaden bereit, um schnell eingreifen zu können, falls ein Läufer schwächeln oder stolpern sollte. Auch Sanitäter sind bei der Veranstaltung immer vor Ort. Der Rekord wird von zwei Läufern aus der Gruppe der 14- bis 20-Jährigen gehalten: Der 19 Jahre Rans Kaakla und der 17 Jahre alte Oualid Al Hafyoni schafften die zwölf Stockwerke beim 4. Klarenthaler Hochhauslauf 2019 in nur 44 Sekunden. Der mit 72 Jahren bislang älteste Teilnehmer ist Ahmed Naciri. Er bewältigte die 192 Stufen in knapp zwei Minuten. Für alle Sieger stiftet die NHW Gutscheine zweier Sportmodeanbieter in Wiesbaden. Außerdem erhält jeder Starter eine Urkunde und ein Stärkungspaket. Das Concierge-Team des Volksbildungswerk Klarenthals e. V. sorgt mit gekühlten Getränken, Kaffee, Kuchen und Snacks für das leibliche Wohl.

Ein grüner Stadtteil

Mit großen Transparenten und Plakatanschlägen kündigen die Helferinnen und Helfer der beteiligten Organisationen und Vereinen den Hochhauslauf frühzeitig im Viertel an. Auch die lokalen Zeitungen berichten im Vorfeld über die beliebte Veranstaltung. "Zudem schreiben wir die betroffenen Mieterinnen und Mieter an und machen Aushänge, damit das Treppenhaus an dem Tag frei ist und keine Umzüge stattfinden“, ergänzt Neumann-Hofmann. Auch sie ist die zwölf Stockwerke des Hochhauses in der Hermann-Brill-Straße bereits hochgelaufen. "Ich muss ja wissen, was wir den Läuferinnen und Läufern zumuten“, lacht die Sozialmanagerin. "Außerdem hat man von dort oben einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt und den angrenzenden Untertaunus. Da wird einem wieder bewusst, dass Klarenthal der grünste Stadtteil von Wiesbaden ist.“