Adolf-Miersch-Siedlung
Von der Nachkriegssiedlung zum klimafreundlichen Vorreiterquartier.
Mit der Frankfurter Adolf-Miersch-Siedlung stellt die NHW unter Beweis, dass auch Bestandssiedlungen aus den 1950er Jahren hohe Nachhaltigkeitsstandards erfüllen können. Bei der energetischen Quartiersentwicklung ging es nicht allein um die Energieeffizienz der Gebäude. Auch klimafreundliche Mobilität, Freiflächengestaltung und das soziale Miteinander wurden in den Blick genommen.
Baujahr/Konversion | 1956-1965 |
Modernisierung | 2014-Heute |
Wohnungen | 1.788 (davon Bestand NHW rd. 1.200) |
Bewohner | 4.360 (stand 2008) |
Bauweise | Vier- und fünfgeschossige Mehrfamiliengebäude in aufgelockerter Zeilenbauweise. |
Besonderheit | Mit der Adolf-Miersch-Siedlung wurde 2019 erstmals in Hessen ein ganzes Quartier mit dem Goldzertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen ausgezeichnet. |
Die Adolf-Miersch-Siedlung im Frankfurter Stadtteil Niederrad zählte mit einer Gesamtzahl von rund 1.800 Wohnungen zu den großen Bauprojekten der Nachkriegszeit. Zwischen 1956 und 1965 realisierten die Nassauische Heimstätte und andere Wohnungsbaugesellschaften ein für die damalige Zeit typisches Wohnquartier mit überwiegend vier- und fünfgeschossigen Zeilenbauten, großzügig angelegten Freiflächen und vom Verkehr getrennten Fußwegenetz.
Heute hält die NHW inklusive behutsamer Quartiersergänzungen der letzten Jahre einen Bestand von rund 1.200 Wohnungen. Die im Passivhaus-Standard ausgeführten Neubauten zahlen ebenso auf die ganzheitliche Klimabilanz ein wie die energetische Modernisierung der Bestandsbauten. Weitere Besonderheiten der Adolf-Miersch-Siedlung sind klimafreundliche Mobilitätsangebote für Mieterinnen und Mieter in Kooperation mit Bike- und Car-Sharing-Anbietern. Zudem wurde mit interessierten Bewohnerinnen und Bewohnern ein Konzept zur Gestaltung der Freiflächen als ‚Essbare Siedlung‘ entwickelt. Mit dem CUBITY bereichert seit 2016 ein von der TU Darmstadt entwickeltes, energieautarkes Wohngebäude für Studierende das Quartier. Alltagshilfen für ältere Mieterinnen und Mieter sorgen dafür, dass diese möglichst lange selbstbestimmt in ihrer vertrauten Umgebung wohnen bleiben können. Für diese ganzheitlich umgesetzte Quartiersentwicklung wurde die Adolf-Miersch-Siedlung 2019 als erste in Hessen mit dem Gold-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ausgezeichnet.