OLI II: Das Bauschild ist montiert, der Abriss kann beginnen
Stadt Bürstadt erreicht wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur künftigen Nutzung der Industriebrache / Ziel: Modernes und attraktives Quartier mit hohem Anteil an bezahlbarem Wohnraum
Bürstadt – Die Stadt Bürstadt ist auf dem Weg zu einer neuen Nutzung für die Industriebrache OLI-Werk II sowie angrenzende Gebäude an der Krämersweide einen großen Schritt weiter. Bürgermeisterin Barbara Schader hat zusammen mit Vertretern der ProjektStadt aus Frankfurt am Main und den Vertretern des Ingenieurbüro IGB-Rhein-Neckar das Bauschild präsentiert und offiziell den Start der Abbrucharbeiten verkündet. „Damit haben wir einen wichtigen Meilenstein erreicht“, sagte Bürgermeister Barbara Schader beim Ortstermin am Mittwoch. „Nun können die Rückbauarbeiten beginnen und wir mit unseren Partnern weiter daran arbeiten, das Areal zu revitalisieren und ein attraktives Wohnquartier mit einem hohen Anteil an bezahlbarem Wohnraum zu schaffen.“ Unterstützt wird das Projekt aus EU-Mitteln (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung), aus Mitteln der Städtebauförderung (Programm Lebendige Zentren, früher Aktive Kernbereiche) und Landesmitteln (Hessisches Umweltministerium).
Konzeptvergabe ist für 2023 geplant
Mit Unterstützung der ProjektStadt, der Stadtentwicklungsmarke der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt, will die Stadt Bürstadt die rund 8.500 m2 große Konversionsfläche des ehemaligen OLI Werks II im Rahmen des Bund-Länder-Programms Lebendige Zentren zu einem lebendigen Viertel entwickeln. Nach Abriss der alten Fabrikhallen werden Erkundungsbohrungen durchgeführt – Arbeiten, die wegen des baulichen Zustands der Industriebrache bisher nur eingeschränkt möglich waren. Danach stehen die erforderlichen Sanierungsmaßnahmen an, um gesunde Wohnverhältnisse für das neue Quartier sicherzustellen. Nach Abschluss der Arbeiten sollen die Flächen 2023 über eine Konzeptvergabe vergeben werden. „Deren Ziel ist es, die Zielvorgaben der Stadt Bürstadt insbesondere in sozialen und energetischen Belangen so gut wie möglich umzusetzen“, sagt Marian Nokelski von der ProjektStadt. „In das Verfahren fließen auch Anregungen und Ideen von Anwohner:innen, Mitgliedern der LoPa sowie der politischen Fraktionen ein, die bei verschiedenen Beteiligungsformaten eingegangen sind.“ Dazu zählen u.a. ein Glasfaseranschluss für alle Gebäude und Wohnungen, ausreichend Ladestationen für E-Autos und Elektro-Fahrräder, aber auch eine nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung im Zusammenhang mit Dachbegrünungen und die Nutzung von Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen.
Hintergrund
Die OLI I und OLI II genannten Grundstücke befinden sich auf dem ehemaligen Betriebsgelände des metallverarbeitenden (und namengebenden) Betriebs Otto Limburg OHG Edelstahltöpfe in Bürstadt. Weil das Unternehmen 1987 insolvent ging, konnte es nicht für die Beseitigung der leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffe (LCKW) herangezogen werden, die damals während der Produktion in Boden und Grundwasser gelangt waren. Durch komplizierte Eigentumsverhältnisse war das auch bei dem späteren Besitzer der Fall – diese verhinderten zudem, dass das Grundstück OLI II zwangsversteigert wurde. OLI I wurde ab 1995 untersucht, saniert und 2012 mit Wohnungen bebaut.