Resilient in die Zukunft – Oberes Niddertal interkommunal im Aufbruch
ISEK zeigt Perspektiven auf, wie sich die drei Kernbereiche im Oberen Niddertal entwickeln wollen / Ergebnis eines einjährigen Erarbeitungsprozesses
Oberes Niddertal – Was sind die zukünftigen städtebaulichen, interkommunalen und kommunalen Ziele für den Verbund Ortenberg, Hirzenhain und Gedern? Mit diesen und weiteren Fragen haben sich die Kommunen im Rahmen des Städtebauförderprogramms „Lebendige Zentren“ in Zusammenarbeit mit dem Büro ProjektStadt | Integrierte Stadtentwicklung und engagierten Bürger:innen bei der Erarbeitung des Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (ISEK) auseinandergesetzt. Nun sind das fertige Konzept und die räumlichen Gestaltungsbereiche durch die kommunalen Gremien beschlossen und vom Fördermittelgeber anerkannt worden.
Das ISEK zeigt Perspektiven auf, wie sich die drei Kernbereiche im Oberen Niddertal zukünftig entwickeln wollen. Das nun vorliegende Dokument ist das Ergebnis eines etwa einjährigen Erarbeitungsprozesses, welches im Dialog gemeinsam mit der Bürgerschaft vor Ort und den Stadtverwaltungen entwickelt wurde. Als Grundlage für das Städtebauförderprogramm „Lebendige Zentren“ und die Basis für die strategische Entwicklung ist es zugleich Leitlinie und Handlungsempfehlung zur langfristigen Entwicklung des interkommunalen Verbundes. Mit der Aufnahme in die „Lebendigen Zentren“ bietet sich den Kommunen für die nächsten Jahre die Möglichkeit, Fördermittel des Landes Hessen und des Bundes für die Stadtentwicklungsmaßnahmen in den Kernbereichen zu erhalten. „Das ISEK umfasst interkommunale und kommunale Maßnahmen, um uns in der Region als Wohn- und Arbeitsstandort neu zu positionieren – ohne uns unserer Individualität in den einzelnen Gemeinden zu nehmen“, sind sich Bürgermeisterin Ulrike Pfeiffer-Pantring (Stadt Ortenberg), Bürgermeister Timo Tichai (Gemeinde Hirzenhain) und Bürgermeister Guido Kempel (Stadt Gedern) einig.
Ziel des Städtebauförderprogramms ist es, starke, resiliente Kernbereiche insbesondere vor dem Hintergrund des Strukturwandels und der aktuellen Corona-Krise zu schaffen. „Die Zentren im Oberen Niddertal sollen sich zu multicodierten Räumen weiterentwickeln, die viele Nutzungsvarianten in einem Bereich möglich machen. Das kann nur mit kreativen Konzepten und einem Mitwirken ebenso kreativer Köpfen aus Bürgerschaft und Wirtschaft gelingen“, weiß Marion Schmitz-Stadtfeld, die Leiterin der Integrierten Stadtentwicklung der ProjektStadt, aus Erfahrung.
Das ISEK setzt mit strategischen Maßnahmen Impulse für die städtebauliche Entwicklung im Oberen Niddertal und stützt sich dabei auf bewährte interkommunale Partnerstrukturen. „Die Sicherung der Funktions- und Angebotsvielfalt ist dabei ebenso wichtig wie der Erhalt und die Instandsetzung von Gebäuden und bedeutenden Ensembles. Die soziale Infrastruktur, die lokale Ökonomie und Beschäftigung sowie Aspekte des Klimaschutzes bilden weitere Schwerpunkte“, erläutert Projektleiterin Miriam Kubat. Insgesamt wurde ein Katalog von mehr als 60 Maßnahmen erarbeitet, wobei die Entwicklung der Projekte im Laufe des Stadtentwicklungsprozesses fortzuschreiben ist. Als interkommunales Projekt ist unter anderem ein Anreizprogramm geplant, mit dem private Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen gefördert werden. Alle Maßnahmen sind auf die Ergebnisse aus der Analysephase auf kommunaler und interkommunaler Ebene zurückzuführen, auf dessen Grundlagen der Maßnahmenkatalog gemeinschaftlich erarbeitet wurde. Das Konzept kann online bei den Städten Ortenberg und Gedern eingesehen werden. Bei Fragen steht den Interessierten das Kernbereichsmanagement der ProjektStadt | Integrierte Stadtentwicklung mit Projektleiterin Miriam Kubat, Tel. 069 678 674 1281, E-Mail miriam.kubat zur Verfügung. @nh-projektstadt.de
Mit dem Förderantrag 2021 wurde zu Beginn des Jahres bereits einige Maßnahmen beantragt, hierzu zählen u. a. die Entwicklung des Herrngartengeländes in Ortenberg, eine Machbarkeitsstudie für die Gebäude und Flächen rund um das Haus Runk in Gedern sowie die Gestaltung einer Dorfmitte in Hirzenhain. Ebenso wurden interkommunale Maßnahmen zur Vorbereitung weiterer Entwicklungen wie das interkommunale Wohnraumversorgungskonzept und ein übergreifendes Mobilitätskonzept angemeldet. Mit der Zustellung des Zuwendungsbescheides wird Ende des Jahres gerechnet, Kubat zeigt sich optimistisch, dass das Hessische Wirtschaftsministerium die entwickelten Projektideen unterstützen wird.