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Stadtentwicklung

In sieben „Schaufenstern“ die neue Südstadt erkunden

Pressefoto Campbell Barracks
Die Arbeiten an den ehemaligen Campbell Barracks in Heidelberg sind in vollem Gange. Foto: NHW

Tag der Städtebauförderung am 8./9. Mai: Heidelberger zu Spaziergängen über ehemalige US-Flächen eingeladen / ProjektStadt unterstützt Stadt als langjähriger Partner bei Entwicklung des „Anderen Parks“

Heidelberg – Wohnen, Freiräume, Wissenschaft, Mobilität, Kultur und Freizeit – mit dem Abzug der US-Armee haben sich der Stadt Heidelberg völlig neue Chancen eröffnet. Seit 2012 ist die ProjektStadt, die Stadtentwicklungsmarke der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte l Wohnstadt, mit der Steuerung des Dialogischen Planungsprozesses sowie der Durchführung der Vorbereitenden Untersuchungen für insgesamt fünf Konversionsflächen mit einem Gesamtumfang von ca. 180 ha beauftragt. Vom eigenen Büro vor Ort aus kümmern sich die Mitarbeiter:innen in enger Zusammenarbeit mit der Stadt um Aufgaben der Organisation und Kommunikation. Die bisher geplanten Nachnutzungen sind variantenreich: Es entstehen gemischt genutzte vitale Quartiere mit preiswertem Wohnraum, hochwertigen Frei- und Erholungsräumen, attraktiven Kultur- und Freizeit-Einrichtungen und Raum für innovative Unternehmen, Forschung und Wissenschaft. Beim diesjährigen Tag der Städtebauförderung liegt der Fokus auf dem über 40 Hektar großen Areal „Mark-Twain-Village/Campbell Barracks“ in der Südstadt. Seit dem Abzug der Amerikaner entwickelt die Stadt gemeinsam mit Unterstützung der ProjektStadt und vielen Partnern die Fläche neu. 

„Der Andere Park“ als Herzstück der Planungen

Herzstück der Planungen ist „Der Andere Park“. Stadt und Internationale Bauausstellung (IBA) konzipieren mit Unterstützung der ProjektStadt auf dem Konversionsgebiet der einstigen Campbell-Barracks ein einmaliges öffentliches Nutzareal für die Südstadt. Freiräume und Grünflächen bestimmen den Charakter der Anlage. Mit einem Zuschuss von 5,9 Millionen Euro ist „Der Andere Park“ in das Förderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ aufgenommen worden. Zum Tag der Städtebauförderung laden Stadt, IBA, Kulturhaus Karlstorbahnhof und der Trägerverein des neuen Stadtteilzentrums Chapel e. V. interessierte Bürger:innen ein, sich bei einem individuellen Spaziergang ein Bild von den laufenden Arbeiten zu machen. Am 8. und 9. Mai entstehen an sieben Stationen „Schaufenster in die neue Südstadt“. Zudem gibt es ein breites Internet-Angebot unter www.heidelberg.de/städtebautag – unter anderem Luftaufnahmen der Fläche und den Link zu einem digitalen Audio-Spaziergang. Wer den Spaziergang „analog“ vor Ort machen möchte, kann dies an beiden Tagen im eigenen Tempo und mit genügend Abstand tun. „Natürlich ist es schade, dass wegen Corona derzeit keine Gruppenführungen angeboten werden können“, sagt Martina Fendt, zuständige Projektleiterin von der ProjektStadt. „Gemeinsam im Team haben wir aber ein spannendes Programm auf die Beine gestellt. Der Tag der Städtebauförderung ist eine tolle Gelegenheit, sich live vor Ort, aber auch online ein Bild davon zu machen, in welchem Stadium sich die einzelnen Projekte befinden.“

An diesen Infopunkten können sich Spaziergänger informieren:

Lärmschutz- und Spielelandschaft: Im nördlichen Winkel an der Elsa-Brändström-Straße ist bereits ein weitläufiges Areal mit zahlreichen Spiel- und Bewegungsangeboten für Kinder und Jugendliche fertig. Hier trifft Nützliches auf Angenehmes – das Areal ist so gestaltet, dass es gegen die Geräusche der angrenzenden Bahnlinie abgeschirmt wird.

Chapel: In die ehemalige Kapelle an der Kreuzung Römerstraße/Rheinstraße zieht ein neues Bürger- und Stadtteilzentrum. Nach der Fertigstellung wird es der Trägerverein Chapel – Raum für Stadtkultur e. V. betreiben. Ein Veranstaltungsaal bietet Platz für knapp 200 Personen. Etwa die Hälfte der Baukosten von 3,7 Millionen Euro kommen aus der Städtebauförderung, genauer: dem „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier“. 

Mark-Twain-Center: In der ehemaligen Kommandantur des US-Militärs an der Römerstraße ist seit Ende 2018 das „Mark Twain Center für transatlantische Beziehungen“ im Teilbetreib. Es bietet kulturelle Angebote und fördert den wissenschaftlichen Austausch und den Dialog zu Zukunftsfragen im transatlantischen Verhältnis. Ab Mai 2022 wird hier eine multimediale Ausstellung zu den deutsch-amerikanischen Beziehungen gezeigt.

Bürgerpark: Der Bürgerpark entsteht rund um die ehemalige Kommandeursvilla und ist als Begegnungsort wichtiger Bestandteil des „Anderen Parks“. Für alle Altersgruppen wird es Angebote zum Spielen, Bewegen und Verweilen geben. Der ehemalige Check-Point an der Rheinstraße wird in den Bürgerpark integriert. Der historische Bestand und die Nutzungsepochen des Geländes sind in die Gestaltungsidee einbezogen und sollen in der Freiraumgestaltung ablesbar bleiben.

Campbell Barracks West: Die John-Zenger-Straße wird die neue Verbindung von der Rheinstraße zur Sickingenstraße. Entlang dieser neuen Straße entstehen derzeit neue Wohn- und Geschäftshäuser. Mit der Nina-Simone-Straße und der Billie-Holiday-Straße wird der westliche Bereich der Campbell Barracks sowie eine neue Quartiersgarage zusätzlich vom Gewerbegebiet Bosseldorn aus neu erschlossen. 

Karlstorbahnhof: Für die Verlagerung des Kulturhauses Karlstorbahnhof wird die denkmalgeschützte ehemalige Kutschenhalle auf den Campbell Barracks derzeit umfangreich saniert. Die Maßnahme wird im Rahmen des Programms „Stadtumbau West“ von Bund und Land gefördert. Ab Mitte 2022 soll das Gebäude voraussichtlich in Betrieb gehen. 

Campbell Barracks Ost: Das markante Torhausgebäude wird künftig unter anderem eine private Hochschule beheimaten. Dahinter liegt der ehemalige Paradeplatz, der als Teil des „Anderen Parks“ zu einem neuen Treffpunkt, Aufenthaltsbereich und Veranstaltungsort umgestaltet wird. Die militärische Strenge des ehemaligen Paradeplatzes wird gestalterisch aufgebrochen: eine kreisrunde Platzfläche wird umpflanzt und um ein Wasserspiel ergänzt.