Innenstädte nach Corona: „Transformationsprozess jetzt starten“
„Wir müssen den Transformationsprozess in den Innenstädten jetzt starten." Das forderte NHW-Geschäftsführerin Monika Fontaine-Kretschmer in ihrer Funktion als Vorstandsmitglied des Verbands „DIE STADTENTWICKLER“ im Gespräch mit Bundesfinanzminister und SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz bei der Kommunalpolitischen Online-Konferenz der SPD-Fraktion am 11. Mai.
Um die Folgen der Pandemie zu bewältigen, müssten die Städte sofort handeln. In einer Phase Null, so eine zentrale Forderung der STADTENTWICKLER, sollten sie zunächst ihre kommunalen Investitionen und Planungen auf Innenstadtrelevanz hin überprüfen – und dabei das Thema Wohnen immer im Blick haben. „Es muss gelingen, für die Innenstädte einen neuen attraktiven Nutzungsmix für die ganze Stadtbevölkerung zu finden“, ergänzte Fontaine-Kretschmer im Rahmen der hochkarätig besetzten Gesprächsrunde. Voraussetzung: „Wir müssen die Städtebauförderung fit machen für diese neue Herausforderung. Sie muss an manchen Stellen vereinfacht und entschlackt, weiterentwickelt und für Experimente geöffnet werden.“
Essenziell sei ein breiter Dialog aller Beteiligten. Kommunen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft müssten sich auf Augenhöhe begegnen. Zum Nulltarif seien diese Ziele allerdings nicht erreichbar. „Um all dies zu schaffen, brauchen wir eine Aufstockung der Städtebauförderung auf 1,5 Milliarden Euro jährlich.“ Fontaine-Kretschmer sprach sich auch dafür aus, die Städtebauförderung künftig im Grundgesetz als Daueraufgabe abzusichern.
Weitere Gesprächsteilnehmer waren SPD-Parteivorsitzender Norbert Walter-Borjans, Burkhard Jung, Oberbürgermeister von Leipzig und Präsident des Deutschen Städtetags, Silke Engler, Bürgermeisterin von Baunatal, Julia Vesper, Kinobetreiberin aus Passau, und Rolf Mützenich, Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion. Moderator war Bernhard Daldrup, Sprecher der AG Bau, Wohnen, Stadtentwicklung und Kommunen.
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