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Selbstverständlich solidarisch

Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt unterstützt Familien der Opfer des Attentats von Hanau / Coaching für Kinder und Jugendliche geplant

Hanau – Vor etwas mehr als einem Jahr hat der Attentäter von Hanau neun Menschen bei einem rassistisch motivierten Attentat ermordet. Die Angehörigen der betroffenen Familien sind bis heute traumatisiert und leiden unter dem schmerzlichen Verlust, den sie am 19. Februar 2020 erlitten haben. Unter den Opfern waren auch Mieter der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt (NHW). „Natürlich können wir den Schmerz und das Leid dieser Familien nicht ansatzweise lindern“, betont NHW-Geschäftsführer Dr. Constantin Westphal. „Für die NHW stand aber von Anfang an fest, dass wir versuchen, sie bei der Bewältigung ihrer Trauer so gut wie möglich zu unterstützen.“

Wohnumfeld als belastender Faktor

In den Gesprächen wurde schnell klar, dass auch das Wohnumfeld ein belastender Faktor für die Aufarbeitung der tragischen Geschehnisse war. Schließlich lag die Wohnung der meisten Opfer und derer Familien ganz in der Nähe eines der Tatorte. „Es kristallisierte sich ganz klar der Wunsch heraus, einen eventuellen Abschluss sowie den dazugehörigen Neuanfang mit einem Wechsel des Wohnorts zu verbinden“, erläutert Sabine Mehlis, Leiterin des zuständigen Regionalcenters Offenbach. Zu schmerzhaft waren die Erinnerungen, zu präsent der Verlust, schildert Mehlis die Gefühlslage der Angehörigen. Ein Umzug in eine neue Wohnung könne dabei helfen, wieder ein Stück weit nach vorne zu schauen. In enger Abstimmung mit der Stadt Hanau hat die NHW den betroffenen Familien eine neue Wohnung angeboten – größtenteils in Hanau, aber auch in Frankfurt, soweit gewünscht.

Darüber hinaus hat die NHW eine Banneraktion des Weststadtbüros – Stadtteilbüro und damit Anlaufstelle für Bewohner:innen aus Kesselstadt – finanziell unterstützt. Die Banner hingen zum Gedenktag des Attentats an mehreren Gebäuden im Stadtteil und trugen Aufschriften wie „Wir stehen hinter euch“ und „Wir sagen Nein zu Rassismus“.

Geplant: Coaching-Angebot für Kinder und Jugendliche 

Sobald die Pandemiesituation es zulässt, soll auch ein Coaching-Angebot an den Start gehen, dass die NHW initiiert hat. In Zusammenarbeit mit dem Weststadtbüro und dem Jugendzentrum soll ein professioneller Coach gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen, die unter den traumatischen Ereignissen von Hanau leiden, Strategien erarbeiten, wie sie aus den furchtbaren Erfahrungen und der inneren Leere neue Stärke für sich selbst erzeugen können. Die Kinder und Jugendlichen müssen nicht unbedingt der Familie eines Opfers angehören, sondern können auch aus dem unmittelbaren Umfeld stammen.

„Zu unseren Mietern zählen Menschen aus mehr als 100 Nationen, ein friedliches Miteinander verschiedener Kulturen ist bei uns gelebter Alltag“, betont NHW-Geschäftsführer Westphal. „Wir sind stolz, dass in unserem Unternehmen und in unseren Siedlungen Vielfalt, Toleranz und Diversität gelebt werden und verurteilen jegliche Art von Gewalt, Ausgrenzung und Menschenhass. Genauso selbstverständlich ist es, dass wir denjenigen helfen, die Opfer von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit werden.“