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Leo

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Stadtentwicklung PolisVision

Der Bürger als Impulsgeber

Mehr als 400 Kommunen nahmen im Jubiläumsjahr am "Tag der Städtebauförderung" teil. Auch die ProjektStadt beteiligte sich an fünf Standorten mit einem abwechslungsreichen Programm.

Als gemeinschaftliche Aufgabe ist die Städtebauförderung eine zentrale Säule der Stadtentwicklungspolitik des Bundes. Seit 1971 unterstützt sie Kommunen dabei, sich als Wirtschafts- und Wohnstandorte zu stärken. In den letzten 50 Jahren hat sie sich immer wieder gesellschaftlichen, ökologischen, demografischen und wirtschaftlichen Herausforderungen angepasst. Dem trägt auch die neue, seit 2020 bestehende Struktur Rechnung. Von Beginn an wesentlicher Bestandteil und mittlerweile Fördervoraussetzung für alle Programme: die Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern. Sie sind Fachleute in eigener Sache, kennen ihr Quartier, wissen, was fehlt und was verbessert werden kann. Ihre Meinung war auch beim nunmehr 6. "Tag der Städtebauförderung" gefragt. Am 8. Mai 2021 hatten alle Interessierten die Gelegenheit, sich über Projekte, Strategien und Ziele zu informieren und an der Entwicklung von Ortskernen oder Stadtteilen zu beteiligen. Über 400 Kommunen nahmen in diesem Jahr am bundesweiten Aktionstag teil. Auch die Mitarbeiter:innen der ProjektStadt waren an fünf Standorten mit vielfältigen Mitmachaktionen präsent.

Frankfurt-Nied: Kunstaktion im Park

Zahlreiche konstruktive Vorschläge hat das Stadtteilmanagement – bestehend aus Stadtplanungsamt, Caritas und ProjektStadt | Integrierte Stadtentwicklung – zur Entwicklung der Frankfurter Parkanlage Nied-Süd gesammelt. Die Grünfläche nördlich der B40 soll im Rahmen des Programms "Sozialer Zusammenhalt" neu gestaltet werden. Im Anschluss zum "Tag der Städtebauförderung" hatten rund 2.000 Haushalte im Stadtteil einen bunten Flyer im Briefkasten mit der Aufforderung: "Mach es zu Deinem Park". Die Bewohnerinnen und Bewohner waren aufgerufen, sich aktiv mit eigenen Ideen einzubringen.

Am Aktionstag selbst sprühte das Stadtteilmanagement mit umweltfreundlichem Kreidespray Symbole und Sprechblasen mit Botschaften auf Rasen und Flächen. Zusätzlich wurden Gestaltungsbeispiele aus anderen Parks ausgehängt. "Wir wollten Aufmerksamkeit wecken und Gespräche anstoßen – das ist uns gelungen", so Projektleiter Jan Thielmann. "Viele nehmen diese noch eher unscheinbare Grünfläche vor der Haustür gar nicht als ihren Park wahr." Die Wünsche vom Tag selbst als auch aus den Rückläufen der Hauswurfsendungen reichten von "chilligen" Holzliegen über mehr Sportangebote und Spielgeräte bis hin zu einer bunt bemalten und begrünten Lärmschutzwand. Für die älteren Teilnehmer:innen besonders wichtig: Bänke, ein befestigtes Wegenetz und ausreichend Abfallbehälter.

Oberes Niddertal: Digitale Schnitzeljagd

Etwas sportlicher ging es im Oberen Niddertal zu. Im Rahmen des Programms "Lebendige Zentren" nahmen die Nachbargemeinden Ortenberg, Hirzenhain und Gedern am "Tag der Städtebauförderung" teil. Bürgerinnen und Bürger informierten sich über die Entwicklung ihrer Kernbereiche und gingen auf eine abenteuerliche GPS-Vulkan-Rallye. Ziel dieser interaktiven Geo-Caching-Schnitzeljagd: ein Bewusstsein für das Zusammenspiel von städtebaulichen Aspekten, Freizeit, Bewegung und Heimatbildung zu wecken. Die Teilnehmenden aller Altersklassen mussten knifflige Fragen beantworten, spannende Aufgaben bewältigen und erfuhren Geschichten über ihre Heimatorte. Die ProjektStadt | Integrierte Stadtentwicklung hatte gemeinsam mit der Bevölkerung, Politik, Verwaltung und lokalen Partnern ein Integriertes Stadtentwicklungskonzept erarbeitet, das im März 2021 beim Land Hessen als Fördermittelgeber eingereicht wurde. Es fasst zusammen, wie und in welchen Bereichen die Lebensqualität in den drei Kommunen im Wetteraukreis langfristig verbessert werden kann. Die Ergebnisse und städtebaulichen Maßnahmen wurden am Aktionstag vorgestellt und konnten anschließend mit dem Team des Fördergebietsmanagements um Projektleiterin Miriam Kubat diskutiert werden.

Anne Katrin Bohle - Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat

Die Städtebauförderung ist auch deshalb so erfolgreich, weil die Bürgerinnen und Bürger daran mitwirken.

Darmstadt: Virtueller 360-Grad-Rundgang

In Darmstadt auf der Agenda: Die Altstadtanlage soll neu gestaltet werden. Zum "Tag der Städtebauförderung" konzipierte die ProjektStadt einen virtuellen 360-Grad-Rundgang durch das Areal. Rund 50 Interessierte nahmen am digitalen Spaziergang teil und brachten in der anschließenden Diskussion ihre Anregungen für den weiteren Planungsprozess ein. An Ideen mangelte es nicht. Ob Sitz- und Aufenthaltsmöglichkeiten mit Beleuchtung, neue Spielgeräte und Bewegungsangebote für Kinder und Erwachsene, ein Altstadt-Biergarten oder die Sperrung des Woogsplatzes für den Autoverkehr – die Palette war breit gefächert. "Zu den Wünschen zählten auch, die angrenzende Wiese für Jugendliche zu gestalten, einen Nasch- und Kräutergarten anzulegen und zusätzliche Kunstobjekte aufzustellen", fasst Projektleiter Marius Reinbach in einer ersten Bilanz zusammen. Den virtuellen Rundgang finden Sie hier.

Seit 2018 ist die ProjektStadt treuhänderisch mit dem Stadtumbaumanagement im Gebiet Kapellplatz/Woogsviertel/Ostbahnhof beauftragt und zeichnet in diesem Rahmen auch für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Ziel des Aktionstages war es, im Dialog Ansätze für das Vorhaben zu sammeln. Schließlich möchte die Stadt die Bevölkerung und lokalen Partner möglichst frühzeitig in den Prozess einbinden.

Kassel: Tour durchs Stadtgebiet

Auf einer Karte hatte die Stadt Projekte aus den Förderprogrammen "Nationale Projekte des Städtebaus", "Sozialer Zusammenhalt" sowie "Wachstum und nachhaltige Erneuerung" zusammengefasst. Mit ihr konnten Interessierte per Fahrrad oder zu Fuß auf Erkundungstour gehen. Als Verfahrensmanager ist die ProjektStadt an vielen Maßnahmen direkt beteiligt. Unter anderem soll der Agathofbunker in Kassel-Bettenhausen umgebaut werden. Er soll längerfristig durch die Kulturträger Klang Keller e. V. und Kulturfabrik Salzmann e. V. sowie für Veranstaltungen des Stadtteils genutzt werden. In unmittelbarer Nähe: eine städtische Grünfläche, die als multifunktionaler Park aufgewertet werden soll.

Im Rahmen von "Wachstum und nachhaltige Erneuerung" sucht die Stadt Standorte, um ihren Baumbestand sukzessive zu ergänzen. Aufgrund veränderter klimatischer Bedingungen setzt sie dabei auch auf nicht heimische Arten. Die Pflanzung von drei Japanischen Schnurbäumen auf dem Friedrichsplatz war Auftakt der Initiative. Die ProjektStadt, die mit dem Fördergebietsmanagement betraut ist, stellt die Umsetzung des Programms sicher. Für Familien mit Kindern hatten sich die Stadtentwickler einen sogenannten Actionbound im Park Schönfeld ausgedacht. Bei dieser digitalen Schnitzeljagd konnten alle eigenständig und spielerisch den Park entdecken sowie Interessantes über Flora, Fauna und das Fördergebiet erfahren.

Heidelberg: Schaufenster in die neue Südstadt

Die Heidelberger Südstadt befindet sich im Wandel, die ehemals militärisch genutzte Fläche zu beiden Seiten der Römerstraße wird neu entwickelt. An sieben Stationen luden "Schaufenster" dazu ein, sich über das Großprojekt zu informieren. Herzstück der Planungen ist "Der Andere Park". Die Stadt und die Internationale Bauausstellung (IBA) Heidelberg konzipieren mit Unterstützung der ProjektStadt auf dem Konversionsgebiet der einstigen Campbell Barracks ein einmaliges öffentliches Nutzareal. Freiräume und Grünflächen bestimmen den Charakter der Anlage. Mit einem Zuschuss von 5,9 Millionen Euro ist "Der Andere Park" in das Förderprogramm "Nationale Projekte des Städtebaus" aufgenommen worden. Bei individuellen Spaziergängen machten sich die Besucher:innen ein Bild von den laufenden Arbeiten – im Park selbst, der um die ehemalige Kommandeursvilla entsteht, von der Kapelle, die zum Bürgerzentrum wird, oder von den ehemaligen Unterkünften für amerikanische Militärangehörige, in denen längst Familien wohnen.