Dran bleiben, innovativ und flexibel sein!
In den bisher sieben Jahren ihrer Amtszeit hat Bürstadts Bürgermeisterin Barbara Schader unterschiedlichste Förderprogramme von Bund und Land für zahlreiche Projekte ihrer Kommune im hessischen Ried genutzt. Einer der langjährigen strategischen Partner, der diese Prozesse auch vor Ort begleitet, ist die NHW-Stadtentwicklungsmarke ProjektStadt.
"Egal, ob Aktive Kernbereiche, Stadtumbau oder Soziale Stadt – heute geht es weit darüber hinaus, passende Förderprogramme nur zu identifizieren. Im Sinne der konsequenten Weiterentwicklung der eigenen Kommune sind Kreativität und vor allem Kombinationsgabe gefragt", so das persönliche Resümee von Barbara Schader, Bürgermeisterin im südhessischen Bürstadt. "Es ist nicht meine Strategie, einzelne Förderprogramme zu durchsuchen und dann etwas Passendes innerhalb meiner Stadt zu konstruieren. Eigeninitiativ den umgekehrten Weg zu gehen und so zu einer ganzheitlichen Stadtentwicklung zu gelangen – das ist die aus meiner Sicht bessere Vorgehensweise. Hierfür suche ich mir geeignete Partner und gehe bereits mit einem überzeugenden, stets ganzheitlichen Konzept auf die jeweiligen Ministerien zu."
Über 15 Millionen Euro Fördermittel akquiriert
Dank dieser Vorgehensweise wurden seit 2008 Fördermittel in Höhe von insgesamt rund 15,3 Millionen Euro akquiriert – aus den Programmen Aktive Kernbereiche, Sozialer Zusammenhalt (Soziale Stadt), Investitionspakt Soziale Integration im Quartier und mehrfach EFRE-Mittel für "Lokale Ökonomie". Verbunden mit eigenen Investitionen hat die Kommune so viele erfolgreiche Maßnahmen und Aktivitäten realisiert: den Umbau von Nibelungenstraße und Bahnhof, die kontinuierliche Stärkung der Attraktivität der Innenstadt durch das Programm Lokale Ökonomie (neue Periode seit Januar 2020), die zeitgemäße Entwicklung des ehemaligen bahnhofsnahen Raiffeisen-Areals wie auch der Industriebrachfläche OLI II. Hinzu kommen die Erstellung von Konzepten zur Wohnraumentwicklung und zur Hilfe für Obdachlose sowie die Schaffung eines Büros für das Quartiersmanagement mit Aufgaben rund um die "Soziale Stadt". "Nicht zuletzt dank intensiver Einbindung und Beteiligung aller Akteure, Bürgerinnen und Bürger ist die Akzeptanz der Vorhaben groß. Die Projekte und ihre Ergebnisse trugen – und tragen auch weiterhin – zur Aufwertung der Kommune und zur gesteigerten Lebensqualität der Bewohner bei", fasst Christian Schwarzer, langjähriger ProjektStadt-Verantwortlicher vor Ort, zusammen.
Um Fördermittel zielgerichtet einzusetzen, sind Kreativität und Kombinationsgabe gefragt.
"Soziale gesunde Stadt"
Das Geschenk der Dietmar Hopp Stiftung – der rund um das Rathaus entstandene "alla hopp!"-Parcours – inspirierte die Kommune, Gesundheitsförderung übergreifend als strategisches städtisches Ziel neu zu denken. Diese Ausrichtung verhalf Bürstadt – in enger Zusammenarbeit mit der ProjektStadt – zur Aufnahme ins Programm Soziale Stadt unter dem Label "Soziale gesunde Stadt Bürstadt".
"Mit der Entwicklung von gemeinschaftlichen, gesundheitsfördernden Maßnahmen, mit Bewegung als gelebter Prävention, verbunden mit barrierearmer Teilhabe aller Generationen, aller Nationen und aller Menschen, mit und ohne Handicap, soll bei uns eine umfassende Grundlage für eine soziale Stadt geschaffen werden", erläutert Schader. Dazu gehörte auch die Pilotmaßnahme eine Bildungs- und Sportcampus (BSC). Dieses ursprünglich als "Sportpark 2020" lancierte Projekt war konzipiert als simples Neuordnen eines Sportgeländes in Einzelflächen, die von Vereinen genutzt werden können – unter Einbeziehung klassischer Sportförderung. Jetzt wurde er Teil des Gesamtkonzepts "Soziale gesunde Stadt Bürstadt". Ebenso: die Gestaltung öffentlicher Räume, die vernetzte Integrationsarbeit bezüglich Bildung, Sport, bürgerschaftlichem Engagement und Beschäftigung – stets fachlich unterstützt vom Programm-Management der ProjektStadt, die mit der Gesamtkoordination des Städtebauförderprogramms betraut ist.
Bürgermeisterin Schader denkt jedoch bereits weiter: "Ausgehend von einem derartigen Ursprungsgedanken kommen automatisch weitere Aspekte wie Mobilität, Energieeinsparung und Reduzierung des CO2-Ausstoßes zum Tragen. Auch hier gilt es, sukzessive die Fäden zusammenzuführen – auch in Bezug auf passende Förderprogramme." Damit ist die städtische Agenda auch für die nächsten Jahre gut gefüllt…
OLI II: Wohnen auf ehemaligem Fabrikgelände
Ein Teilareal der 1997 in Konkurs gegangenen Topfwarenfabrik Otto Limburg in Bürstadt, OLI I, wurde schon ab 1995 untersucht, saniert und 2012 mit Wohnungen bebaut. Schadstoffe im Boden verzögerten jedoch die Weiterentwicklung von OLI II. Das wird sich ändern: Auch auf dieser Industriebrache soll neuer, attraktiver Wohnraum entstehen.
Schon 2018 hatte die Bauland-Offensive des Landes Hessen (BOH), Tochter der Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt (NHW), im Rahmen einer Machbarkeitsstudie einen Weg aufgezeigt, wie trotz der schwierigen Ausgangslage die Entwicklung preisgünstigen Wohnraums gelingen kann. Ergebnis: Möglich wären circa 105 Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau, etwa 30 Prozent als geförderter Wohnraum, weitere 30 Prozent als günstige barrierefreie Wohneinheiten.
Im Juni 2020 erwarb die Stadt Bürstadt die Fläche. Ihre Verpflichtungen: Abriss, Entsiegeln, Abfallentsorgung, Austausch des mit Schadstoffen kontaminierten Bodens. EU- sowie Förderprogramme des Bundes und eine Vereinbarung mit dem Land Hessen greifen ineinander, um das Projekt zu unterstützen. Marian Nokelski, Projektleiter der ProjektStadt, zum weiteren Vorgehen: "Im Frühjahr 2021 sind der Abschluss des EU-weiten Vergabeverfahrens zur Beauftragung der Ingenieurleistungen für den Rückbau der Gebäude, die Sanierung der Altlasten sowie der Abschluss des bereits gestarteten Bauleitplanverfahrens geplant."